Großer Andrang bei UNDOK-Veranstaltung »Was ist der Preis für unser Gemüse?«
Der Saal im Bildungszentrum der Arbeiterkammer Wien war voll. Mehr als 90 BesucherInnen sind der Einladung des UNDOK-Verbands gefolgt und haben an der Podiumsdiskussion „Was ist der Preis für unser Gemüse? Arbeitsbedingungen und Arbeitskämpfe in der industriellen Landwirtschaft“ teilgenommen. Katharina Gruber hat auf Radio Orange 94.0 hat einen Beitrag gestaltet.
Hier finden Sie einen Kurzbericht und Fotos von der Veranstaltung.
Ob Spargel, Radieschen oder Essiggurken – die industrielle Landwirtschaft in Europa breitet sich immer mehr aus. Berichte über miserable Arbeitsbedingungen sind dabei keine Seltenheit. MigrantInnen sind dabei meist die Leidtragenden. Ausgehend von den jüngsten Fällen extremer Ausbeutung veranstaltete die UNDOK-Anlaufstelle eine Podiusmdiskussion zu Arbeitsbedingungen und Arbeitskämpfen in der Landwirtschaft in Österreich und Deutschland.
An der Podiumsdiskussion nahmen u.a. zwei Erntehelfer teil, die beim Strasserbauer in Absam in Tirol arbeiteten. Sie berichteten über die dortigen miserablen Arbeitsbedingungen und ihre aktuelle Auseinandersetzung mit dem Landwirt. Sónia Melo (Journalistin und Aktivistin) gab einen Überblick über die Arbeitsniederlegung von 60 serbischen und rumänischen LandarbeiterInnen am Schotthof, dem größten Gemüsebauern der Region Thaur in Tirol, im vergangenen Jahr. Weder beim Strasserbauer noch am Schotthof entsprachen die Löhne dem Kollektivvertrag, noch wurden Überstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit abgegolten.
Daran anschließend gab Susanne Haslinger Einblick in die daraufhin in mehreren Bundesländern gestartete Kampagne der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), um ErntehelferInnen über ihre Rechte zu informieren und zu unterstützen. Emilija Mitrovic (DGB MigrAr Hamburg) berichtete über die Situation in Deutschland. Es wurde auch die Frage diskutiert, wie eine andere Landwirtschaftspolitik möglich ist. Lisa Boylos (Nyéléni Forum und Nebenerwerbsbäuerin) betonte dabei die Wichtigkeit einer agrarpolitischen Diskussion für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen in der (industriellen) Landwirtschaft.
Im Anschluss gab es zahlreiche Nachfragen und Diskussionsbeiträge aus dem Publikum. Die Veranstaltung im Bildungszentrum der Arbeiterkammer Wien fand ihren Abschluss bei einem Buffet und Getränken.
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